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Innerhalb einer ‹Kulturgeschichte des Lügens› von der Antike bis hin zu den ‹fake news› der Gegenwart gehört der Rhetor, Philosoph und Theologe Augustinus von Hippo (354–430) zu den wichtigsten und profiliertesten Vordenkern. Unter seinen beiden Monographien zum Thema (De mendacio und Contra mendacium) beeindruckt vor allem seine frühe Schrift De mendacio – Über die Lüge durch ihre grundlegenden ontologischen und ethischen, aber auch logischen und sprachtheoretischen Reflexionen, die Augustinus zu einem unbedingten Verbot des Lügens führen.
Das Lektüreseminar liest diese in vielerlei Hinsicht spannende Schrift in deutscher Übersetzung und lädt unter Anleitung kundiger Moderatoren aus unterschiedlichen Disziplinen zum Interpretieren und Diskutieren ihrer pointierten Thesen ein.
Lektüre- und Diskussionsgrundlage
De mendacio. Die Lüge. Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von A. STÄDELE, in: Augustinus Opera • Werke 50, Paderborn u.a. 2013, 16 (59)–149.
Literaturempfehlungen
G. BIEN/R. DENKER, Lüge, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie 5 (1980) 533–545. – A. FÜRST, Dürfen wir lügen?, in: Dürfen wir lügen? Beiträge zu einem aktuellen Thema (hrsg. von R. LEONHARDT/M. RÖSEL), Neukirchen–Vluyn 2002, 68–90. – Ders., Mendacio (De –), in: Augustinus-Lexikon 3 (2004–2010) 1257–1261. – Ders., Mendacium, in: ebd. 1261–1266. – Ders., Lüge (Täuschung), in: Reallexikon für Antike und Christentum 23 (2010) 620–645. – J. MÜLLER, Lüge und Wahrhaftigkeit. Eine philosophische Besichtigung vor dem Hintergrund der Sprechakttheorie, in: Die Lüge. Ein Alltagsphänomen in wissenschaftlicher Sicht (hrsg. von ders./H.-G. NISSING), Darmstadt 2007, 27–55.
Literaturdatenbank
www.augustinus.konkordanz.de