ZENTRUM FÜR AUGUSTINUS-FORSCHUNG

AN DER JULIUS-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT WÜRZBURG

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Fecisti nos ad te, domine, et inquietum est cor nostrum donec requiescat in te.

Confessiones 1,1

Geschaffen hast du uns auf dich hin, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.

Bekenntnisse 1,1

Würzburg, Museum am Dom, 22. März 2013

  • Sehr geehrter, lieber Altbischof Prof. Scheele,
    lieber Augustiner-Provinzial Pater Alfons Tony,
    geschätzte Vertreter des Domkapitels,
    hoch verehrte Damen und Herren Professores,
    sehr geehrte kirchliche und staatliche Amts- und Würdenträger,
    liebe Gäste aus nah und fern, sehr geehrte Damen und Herren,

    als Vorsitzender des Zentrums für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg, aber auch als Vertreter der Gesellschaft zur Förderung der Augustinus-Forschung wie auch als Bürgermeister und Vertreter der Stadt Würzburg darf ich Sie zu dieser Feierstunde in unserem schönen Museum am Dom herzlich willkommen heißen. Wir feiern heute einen weiteren Erfolg des internationalen und interdisziplinären Forschungsprojekts Augustinus-Lexikon, eines der Hauptsäulen unseres Zentrums für Augustinus-Forschung, zu denen weiterhin das elektronische Augustinus-Korpus, Corpus Augustinianum Gissense, sowie das Internet-Portal www.augustinus.de gehören.
    Dass Sie, liebe Gäste, hier und heute so zahlreich erschienen sind, um mit uns die Veröffentlichung eines weiteren Doppel-Faszikels unseres Lexikons zu begehen, zeigt Ihre Verbundenheit mit unserem Zentrum und seinen Projekten: das ehrt und freut uns und gibt uns Kraft und Mut, in unserer Arbeit fortzufahren. Das Zentrum für Augustinus-Forschung und die Gesellschaft zur Förderung der Augustinus-Forschung haben sich von Anfang an mit den Personen, Plänen und Zielen des Augustinus-Lexikons identifiziert und über viele Jahre hinweg versucht, seinen Fortgang zu begleiten und zu unterstützen, ebenso ideell wie finanziell. Manche Durststrecke in der Geschichte des Lexikons galt es gemeinsam zu überbrücken, manchen Daumen galt es im Laufe der Jahrzehnte zu drücken – doch die Mühen haben sich gelohnt und immer wieder schöne Früchte der Anstrengungen hervorgebracht.
    Heuer ist es der erste Doppelfaszikel des vierten Bandes des Lexikons, der der Öffentlichkeit präsentiert werden darf. Damit ist der weitaus größere Teil der Gesamtaufgabe des Projekts geleistet. Zwar ist es vom gerade publizierten Artikel „Optatus episcopus Mileuitanus“ bis zum Buchstaben Z noch eine ganz ordentliche Strecke und somit auch Zeitspanne, aber wenn Autoren, Herausgeber, Redaktion, die Akademie der Wissenschaften in Mainz und der Verlag Schwabe in Basel weiterhin am Ball bleiben, dürfte der letzte Artikel, „Zosimus“, spätestens bis 2020 in trockenen Tüchern sein.
    Besonders freut mich in diesem Zusammenhang, dass der Generationenwechsel in der Leitung des Lexikonprojekts so glatt und ohne Zeit- oder Qualitätsverlust über die Bühne gegangen ist. Prof. Cornelius Mayer, unser Pater Petrus, der Spiritus rector und treibende Motor des Unternehmens, ist zwar noch nicht ganz in den verdienten Ruhestand, aber immerhin in die zweite Reihe getreten und hat seinen jüngeren Nachfolgern, Prof. Robert Dodaro aus Rom und Privatdozent Christof Müller, dem eigenen Nachwuchs des ZAF, Platz gemacht. Für deine unersetzlichen Verdienste für das Augustinus-Lexikon und für deine bleibende Solidarität mit diesem deinem Lebensprojekt sei dir, lieber Petrus, an dieser Stelle und in aller Öffentlichkeit noch einmal ganz herzlich und nachdrücklich gedankt. Ohne dich, deinen Einsatz und deine gelegentliche Ungeduld wären wir heute nicht beim Buchstaben O angelangt, sondern dümpelten vielleicht noch in den Gewässern der Buchstaben L oder M.
    Unseren jungen Leuten hingegen möchte ich weiterhin Kraft und guten Mut wünschen, das übernommene Erbe nicht nur zu hüten, sondern auch fortzuführen und zu mehren. Das Zentrum für Augustinus-Forschung, die Gesellschaft zur Förderung der Augustinus-Forschung und die Stadt Würzburg möchten auch in Zukunft das je Ihre tun, um das Langzeitprojekt Augustinus-Lexikon zu fördern und seine Leistungen anzuerkennen. Ich hoffe, meine kleine Laudatio kann ein ideeller Ausdruck dieses vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Engagements sein.
    Daher feiern ich und die von mir vertretenen Institutionen hier und heute gerne den neuen Teilerfolg des Augustinus-Lexikons mit und wünschen allen Beteiligten, aber auch allen Gästen ein herzliches „Glückauf“.

  • Sehr geehrter, lieber Altbischof Prof. Scheele,
    lieber Augustiner-Provinzial Pater Alfons Tony,
    geschätzte Vertreter des Domkapitels,
    hoch verehrte Damen und Herren Professores,
    sehr geehrte kirchliche und staatliche Amts- und Würdenträger,
    liebe Gäste aus nah und fern, sehr geehrte Damen und Herren,

    als Vorsitzender des Zentrums für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg, aber auch als Vertreter der Gesellschaft zur Förderung der Augustinus-Forschung wie auch als Bürgermeister und Vertreter der Stadt Würzburg darf ich Sie zu dieser Feierstunde in unserem schönen Museum am Dom herzlich willkommen heißen. Wir feiern heute einen weiteren Erfolg des internationalen und interdisziplinären Forschungsprojekts Augustinus-Lexikon, eines der Hauptsäulen unseres Zentrums für Augustinus-Forschung, zu denen weiterhin das elektronische Augustinus-Korpus, Corpus Augustinianum Gissense, sowie das Internet-Portal www.augustinus.de gehören.
    Dass Sie, liebe Gäste, hier und heute so zahlreich erschienen sind, um mit uns die Veröffentlichung eines weiteren Doppel-Faszikels unseres Lexikons zu begehen, zeigt Ihre Verbundenheit mit unserem Zentrum und seinen Projekten: das ehrt und freut uns und gibt uns Kraft und Mut, in unserer Arbeit fortzufahren. Das Zentrum für Augustinus-Forschung und die Gesellschaft zur Förderung der Augustinus-Forschung haben sich von Anfang an mit den Personen, Plänen und Zielen des Augustinus-Lexikons identifiziert und über viele Jahre hinweg versucht, seinen Fortgang zu begleiten und zu unterstützen, ebenso ideell wie finanziell. Manche Durststrecke in der Geschichte des Lexikons galt es gemeinsam zu überbrücken, manchen Daumen galt es im Laufe der Jahrzehnte zu drücken – doch die Mühen haben sich gelohnt und immer wieder schöne Früchte der Anstrengungen hervorgebracht.
    Heuer ist es der erste Doppelfaszikel des vierten Bandes des Lexikons, der der Öffentlichkeit präsentiert werden darf. Damit ist der weitaus größere Teil der Gesamtaufgabe des Projekts geleistet. Zwar ist es vom gerade publizierten Artikel „Optatus episcopus Mileuitanus“ bis zum Buchstaben Z noch eine ganz ordentliche Strecke und somit auch Zeitspanne, aber wenn Autoren, Herausgeber, Redaktion, die Akademie der Wissenschaften in Mainz und der Verlag Schwabe in Basel weiterhin am Ball bleiben, dürfte der letzte Artikel, „Zosimus“, spätestens bis 2020 in trockenen Tüchern sein.
    Besonders freut mich in diesem Zusammenhang, dass der Generationenwechsel in der Leitung des Lexikonprojekts so glatt und ohne Zeit- oder Qualitätsverlust über die Bühne gegangen ist. Prof. Cornelius Mayer, unser Pater Petrus, der Spiritus rector und treibende Motor des Unternehmens, ist zwar noch nicht ganz in den verdienten Ruhestand, aber immerhin in die zweite Reihe getreten und hat seinen jüngeren Nachfolgern, Prof. Robert Dodaro aus Rom und Privatdozent Christof Müller, dem eigenen Nachwuchs des ZAF, Platz gemacht. Für deine unersetzlichen Verdienste für das Augustinus-Lexikon und für deine bleibende Solidarität mit diesem deinem Lebensprojekt sei dir, lieber Petrus, an dieser Stelle und in aller Öffentlichkeit noch einmal ganz herzlich und nachdrücklich gedankt. Ohne dich, deinen Einsatz und deine gelegentliche Ungeduld wären wir heute nicht beim Buchstaben O angelangt, sondern dümpelten vielleicht noch in den Gewässern der Buchstaben L oder M.
    Unseren jungen Leuten hingegen möchte ich weiterhin Kraft und guten Mut wünschen, das übernommene Erbe nicht nur zu hüten, sondern auch fortzuführen und zu mehren. Das Zentrum für Augustinus-Forschung, die Gesellschaft zur Förderung der Augustinus-Forschung und die Stadt Würzburg möchten auch in Zukunft das je Ihre tun, um das Langzeitprojekt Augustinus-Lexikon zu fördern und seine Leistungen anzuerkennen. Ich hoffe, meine kleine Laudatio kann ein ideeller Ausdruck dieses vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Engagements sein.
    Daher feiern ich und die von mir vertretenen Institutionen hier und heute gerne den neuen Teilerfolg des Augustinus-Lexikons mit und wünschen allen Beteiligten, aber auch allen Gästen ein herzliches „Glückauf“.

  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    auch ich möchte Sie als Vertreter der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ganz herzlich in den Räumlichkeiten des Museums am Dom willkommen heißen, um die Präsentation des neuen Doppelfaszikels des Augustinus-Lexikons mit Ihnen zu feiern.

    Es freut mich umso mehr, hier vor Ihnen stehen und sprechen zu dürfen, als das Augustinus-Lexikon mit Sicherheit zu den renommiertesten Vorhaben der Mainzer Akademie zählt, eine Einschätzung, die übrigens auch die Wissenschaftliche Kommission der Deutschen Akademienunion teilt, wenn sie dem Unternehmen bescheinigt, „den wichtigsten Beitrag des deutschen Sprachraums zur internationalen Augustinus-Forschung zu leisten“.

    Das von Professor Cornelius Mayer begründete und von einem international zusammengesetzten Fachgremium herausgegebene Augustinus-Lexikon liefert – wie Sie wissen - eine umfassende Darstellung des Lebens und Denkens, der Schriften sowie der zeitgenössischen Kontexte des nordafrikanischen Rhetors, Philosophen und Theologen Augustinus von Hippo.

    Nachdem die Augustinus-Forschung im Laufe des 20. Jahrhunderts ein hohes Maß an Expansion und Spezialisierung erfahren hatte, erwuchs zunehmend das Desiderat, zum augustinischen Werk neue Zugänge zu eröffnen. So entstand Mitte der siebziger Jahre das Konzept des Augustinus-Lexikons als eines international bedeutsamen geisteswissenschaftlichen Forschungsprojektes. In den Jahren 1976 bis 1978 traf sich ein Stab von Wissenschaftlern unter der Leitung von Cornelius Mayer in den Räumen des Augustinus-Instituts in Würzburg, um die Kriterien eines solchen Lexikons zu diskutieren und eine Liste von 1.200 den Schriften Augustins entnommener Lemmata aufzustellen.

    Von 1979 bis Ende 1989 wurde das Augustinus-Lexikon zunächst von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

    Da das Projekt einen hohen Beitrag zur geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung leistet, wurde das Augustinus-Lexikon ab 1990 in das von Bund und Ländern gemeinsam geförderte Akademienprogramm aufgenommen und wird seitdem von der geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz betreut.

    Die in Deutsch, Englisch oder Französisch verfassten Artikel verdanken ihre in allen Rezensionen unterstrichene hohe Qualität der Expertise seines internationalen und interdisziplinären Herausgebergremiums, der anerkannten Kompetenz der weltweit angeworbenen Autoren sowie der guten redaktionellen Betreuung.

    Es versteht sich von selbst: Ohne ein entsprechendes Umfeld wäre ein solches Projekt kaum denkbar. Man darf es daher wohl einen einzigartigen Glücksfall oder Fügung nennen, dass Cornelius Mayer Augustiner ist, also Mitglied in einem Orden, der seit seiner Gründung die Wissenschaft als eine seiner Hauptaufgaben betrachtet. Denn zugleich mit dem Projektbeginn erklärte sich die deutsche Augustinerordensprovinz bereit, für die Redaktion Arbeitsräume sowie die erforderliche Infrastruktur innerhalb ihrer Forschungsbibliothek, der heutigen Bibliotheca Augustiniana, zur Verfügung zu stellen. Der Bestand dieser Spezialbibliothek und seine fortlaufende Aktualisierung machen sie zu einem der wichtigsten Arbeitsinstrumente des Projektes. Daher möchte ich dem Augustinerorden und seinem hier anwesenden Provinzial Pater Alfons Tony für dieses große und anhaltende Engagement im Namen der Mainzer Akademie ausdrücklich danken.

    Ebenfalls von Anfang an ist das traditionsreiche Basler Verlagshaus Schwabe mit der Veröffentlichung des Lexikons betraut. Als Verlag für Geistes- und Kulturwissenschaften hat dieses über 500 Jahre alte Druck- und Verlagshaus die jeweiligen Faszikel und Bände in exzellenter Qualität lektoriert, gedruckt und das Projekt in vielerlei Hinsicht unterstützt. Vielen Dank dafür an die anwesenden Verlagsvertreter Herrn Professor Rother.

    Aus Sicht der Akademie ist außerdem sehr erfreulich, dass durch die Einbettung des Augustinus-Lexikon in das Zentrum für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg das Vorhaben in der hiesigen Hochschullandschaft stark verankert ist. Dies umso mehr, als ein anderes unschätzbares Arbeitsinstrument mit Hilfe des Rechenzentrums der Universität Würzburg noch vor der Redigierung der ersten Faszikel entstand: die erste elektronische Gesamtausgabe der augustinischen Werke, das spätere Corpus Augustinianum Gissense, das mit dankenswerter Hilfe der Gesellschaft zur Förderung der Augustinus-Forschung weiterentwickelt wurde und mit seiner Online-Verfügbarkeit nicht nur symbolisch für Modernität und Innovationskraft der Augustinus-Forschung steht.

    Nachdem 1986 der erste Doppelfaszikel des Augustinus-Lexikons präsentiert werden konnte, ist das Projekt jetzt bis zum ersten Doppelfaszikel des vierten Bandes vorangeschritten. Mit diesen jüngsten 69 Lemmata auf weiteren 320 Spalten gelangt das Unternehmen weit in den Bereich der Artikel mit dem Anfangsbuchstaben O hinein. Dass sich unter diesen auch das Lemma Morbus (= Krankheit) befindet, mag angesichts meiner erkältungsbedingt ziemlich heiseren Stime eher ein Zufall sein.

    Dank seiner hervorragenden Qualität und dank entsprechender guter Evaluationsergebnisse – die Gutachter nannten das Vorhaben schon 2004 „eines der wichtigsten internationalen Projekte zur Geistesgeschichte der Spätantike“ – ist die Finanzierung des Langzeitprojekts für die nächsten Jahre gesichert. Durch die im Laufe der Jahre erfolgte Verjüngung des Redaktionsteams und des Herausgebergremiums sowie durch die mit Beginn von Band 4 erfolgte Verjüngung in der Leitung des Projektes, das nun von Professor Robert Dodaro und Privatdozent Christof Müller verantwortet wird, dürfte dafür Sorge getragen sein, dass das Augustinus-Lexikon sich auch in Zukunft nicht nur durch Kontinuität, sondern auch durch Aktualität in Inhalt, Methodik, Form und Publikation auszeichnet. Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz freut sich, ein solch renommiertes Projekt zu betreuen. Sie wird sich sehr dafür einsetzen, die für die Fertigstellung des Augustinus-Lexikons erforderliche Förderung zu erhalten. Die Akademie gratuliert herzlich zum Erscheinen des neusten Doppelfaszikels und wünscht dem Projekt und seinen Verantwortlichen alles Gute und eine weiterhin ertragreiche Zusammenarbeit.

    Vielen Dank!

  • Liebe Freunde, Gönner und in vielfacher Hinsicht tatkräftig am Augustinus-Lexikon Mitwirkende, sehr geehrte Damen und Herren:

    Als Redaktor des Augustinus-Lexikons ist es mir eine große Ehre, Sie im Namen seiner zwölf Herausgeber und seiner Redaktion ganz herzlich zur Präsentation des ersten Doppelfaszikels unseres 4. Bandes willkommen heißen zu dürfen.

    Zunächst danken wir Bürgermeister Dr. Bauer, dass er die Begrüßung der Festversammlung übernommen und in bewährter Weise vorgenommen hat.

    Sodann gilt unser Dank Prof. Dr. Wolfgang Rother, Mitglied der Verlagsleitung von Schwabe, dass er aus Basel zu uns gekommen ist, um persönlich sozusagen den jüngsten Spross unserer gemeinsamen Mühen zu präsentieren. Wir danken ihm und seinem gesamten Team wiederum für die hervorragende Arbeit, die in der Schweiz geleistet wurde. Auch möchten wir herzlich dafür danken, dass er diese Übergabe so wunderbar in eine Interpretation der Frontispize der bisherigen 4 Lexikon-Bände eingekleidet hat.

    Schließlich ist es uns eine besondere Freude, dass der neue Projektkoordinator der uns betreuenden Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Dr. Johannes Bernwieser, ein Grußwort an uns gerichtet hat. Er ist erst seit Jahresbeginn im Amt und ehrt uns nun schon zum 2. Mal mit einem Besuch. Wir dürfen ohne Einschränkung sagen, dass wir uns auch weiterhin gut betreut fühlen und danken schon jetzt für alles Wohlwollen und alle Unterstützung des Projektes.

    Meine Damen und Herren, 1979, als das Augustinus-Lexikon – damals noch als Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft – seine Arbeit offiziell begann, bestand sein Fahrplan aus einer Liste von ca. 1100 lateinischen Lemmata von Aaron bis Zosimus. Daran hat sich auch bei der Übernahme in das ‹Akademienprogramm› 1990 und in die Obhut der Mainzer Akademie nichts geändert. Genau 69 dieser Stichworte sind im neuen, 320 Spalten umfassenden Doppelfaszikel vertreten. Sie reichen vom Begriff Meritum (also ‹das Verdienst›, ein wichtiger Begriff u.a. der augustinischen Gnadenlehre) bis hin zu Optatus, einem Bischof der nordafrikanischen Stadt Mileve, dessen Schrift gegen die schismatischen Donatisten eine wichtige Vorlage für Augustins eigene antidonatistische Werke ist. Der kürzeste Artikel von nur einer halben Spalte Länge ist Muscipula (‹Mausefalle›), die beiden längsten mit je fast 18 Spalten beschäftigen sich mit den Themen ‹Natur› (Natura) und ‹Ehe› (Nuptiae).

    Wie Ihnen aufgefallen ist, sind alle AL-Lemmata dem Œuvre Augustins und damit seiner Sprache entnommen, also dem Lateinischen. Dadurch versuchen wir, dem Benutzer ein möglichst authentisches Bild vom Leben und Werk des Kirchenvaters zu vermitteln. Demselben Ziel dient auch unser Bestreben, Zitate Augustins nicht zu übersetzen, sondern ihn möglichst immer im Original zu zitieren.

    Die Lemmata des AL lassen sich in vier Artikelkategorien einteilen, die auch alle im neuen Doppelfaszikel vertreten sind und von denen ich Ihnen einige exemplarisch vorstellen möchte: Ich beginne mit Personenartikeln: An erster Stelle steht dabei selbstverständlich Augustins Mutter Monnica, daneben aber auch sein Bruder Nauigius und sein Jugendfreund Nebridius. Mit Moyses und Noe werden zudem biblische Gestalten thematisiert.

    Wohl den größten Anteil an allen AL-Lemmata haben die ‹Begriffsartikel›, mit denen wir versuchen, das Denken Augustins zu erfassen. In diesem Doppelfaszikel reicht die Spannweite von der Wunderthematik in Mirabilia, miraculum über das Erbarmen (Misericordia), die Notwendigkeit (Necessitas), die hermeneutischen Zeitkategorien ‹Jetzt-damals› oder ‹Jetzt-dann› im Lemma Nunc-tunc, den Gehorsam (Oboedientia), den Hass (Odium) oder das Handeln, die Tat, das Werk in Operatio, opus. Nicht zu vergessen sind Begriffe wie Tod (Mors, mortalitas) oder das Nichts (Nihil). Die Reihe ließe sich problemlos fortsetzen. Das Alphabet will es, dass dieser Doppelfaszikel außerdem gleich 3 Lemmata enthält, die sich mit dem augustinischen Mönchtum beschäftigen, nämlich Monachus (Mönch), worunter die monastische Konzeption des Kirchenvaters behandelt wird, sodann Monasterium (Kloster), das die konkrete Entwicklung und Ausformung thematisiert und schließlich der Werkartikel De opere monachorum, wo sich Augustinus mit der Frage beschäftigt, ob die Mönche von ihrer Hände Arbeit leben sollen oder nicht – sie sollen, von Ausnahmen abgesehen.

    Die dritte Kategorie der AL-Lemmata ist damit genannt: Artikel zu dem über 100 Schriften umfassenden Corpus der Werke Augustins (Briefe und Predigten nicht eingerechnet). Der Leser findet in AL 4,1/2 z.B. ein Frühwerk seiner Auseinandersetzung mit der christlichen Gnosis der Manichäer, der er selbst neun Jahre lang anhing, in De moribus ecclesiae catholicae et de moribus Manicheorum. Die leider nicht vollständig erhaltene Schrift De musica wird thematisiert ebenso wie De natura et gratia aus dem Kontext seiner Gnadenlehre oder exegetische Schriften wie De octo quaestionibus ex uetere testamento.

    Nicht am unwichtigsten sind Artikel, die sich mit ‹Realien›, auch im weiteren Sinne beschäftigen. Hier geht es z.B. um Musica, eine der sieben Freien Künste und elementarer Bestandteil der antiken Ausbildung. Dann geht es um die rhetorische Kategorie der Narratio (‹Erzählung›), die für Augustinus als ehemaligem, hochdekorierten Redner von besonderem Interesse war. Ein anderes Stichwort behandelt das Fest der Geburt Christi (Natiuitas Christi (natalis domini)) und ein weiteres die acht Tage vom Ostersonntag bis zum darauffolgenden Sonntag unter Octauae.

    Viele weitere wären zu nennen, aber ich empfehle jetzt einfach die Lektüre unseres Lexikons.

    Verehrtes Auditorium, ein solches internationales und interdisziplinäres Projekt wie das Augustinus-Lexikon, gelingt nur, wenn viele an einem Strang ziehen. Daher wird es nun höchste Zeit, «Danke» zu sagen, «Danke für die gute Zusammenarbeit».

    An erster Stelle müssen natürlich die insgesamt 43 Autorinnen und Autoren dieses Doppelfaszikels stehen, die bei weitem nicht nur aus Deutschland stammen, sondern auch aus Belgien, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, den Niederlanden, der Schweiz und den USA. Was wäre das AL ohne sie?

    Zu danken ist der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz als Trägerin der Projektes für die wohlwollende Betreuung im Rahmen des von Bund und Ländern gemeinsam finanzierten Akademienprogramms. Nochmals unser Dank an den Projektkoordinator Dr. Bernwieser.

    Wir danken der Bayerisch-Deutschen Augustinerordensprovinz. Der Dank geht namentlich an den Provinzial P. Alfons Tony sowie an den Provinzprokurator und Würzburger Prior Br. Peter Reinl. Der Augustinerorden stellt dem Projekt – sie haben es eben bereits gehört – einerseits die erforderlichen Arbeitsräume inklusive der gesamten Infrastruktur zur Verfügung, andererseits finanziert er die wissenschaftliche Spezialbibliothek.

    Diese Bibliotheca Augustiniana ist eines unserer wichtigsten Arbeitsmittel und neben Augustinus, auch auf Augustinus-Rezeption und Geschichte des Augustiner-Ordens spezialisiert. Ihr Bestand mit rund 50.000 Medieneinheiten lockt immer öfter Benutzer sogar aus aller Welt zur Arbeit an. Ein herzliches ‹Danke› daher auch an die Leiterin der BADA, Frau Dr. Carolin Oser-Grote.

    Großer Dank dem Druck- und Verlagshaus Schwabe aus Basel: nicht nur für seine sorgfältige Arbeit, sondern auch für die Finanzierung der Publikation des AL. Der Dank gilt zuerst dem Inhaber Ruedi Bienz, der das große Engagement seiner Vorgänger für unser Projekt fortführt. Unser Dank an das Haus Schwabe gilt sodann dem Mitglied der Verlagsleitung Prof. Dr. Wolfgang Rother, der extra aus der Schweiz angereist ist, um uns den druckfrischen Doppelfaszikel zu überreichen; der Dank gilt auch dem für uns verantwortlichen Lektor Dr. Reto Zingg für die gute Betreuung – wir fühlten und wir fühlen uns bei Ihnen von Anfang an bestens aufgehoben.

    Nicht vergessen werden darf der Dank an die Gesellschaft zur Förderung der Augustinus-Forschung e.V.: den Mitgliedern für ihre umfangreiche materielle und ideelle Unterstützung, stellvertretend ihrem Vorsitzenden Herrn Staatsminister a.D. Dr. Thomas Goppel MdL, der heute leider verhindert ist.

    Größter Mäzen dieser Gesellschaft und unserer Arbeit ist das Bistum Würzburg. Wir freuen uns daher sehr, unseren Dank hier und heute dem Bischof emeritus Prof. Dr. Paul-Werner Scheele abstatten zu können, verbunden mit der Bitte, auch seinem Nachfolger Dr. Friedhelm Hofmann unseren Dank weiterzuleiten, weil er leider heute an dieser Feier nicht teilnehmen kann. Es ist uns eine große Freude und Verpflichtung, dass unsere Arbeit auch von unseren Bischöfen und ihrem Domkapitel solch hohe Wertschätzung erfährt.

    Meine Damen und Herren, das AL ist bekanntlich die Keimzelle und das Hauptprojekt des Zentrums für Augustinus-Forschung an der Universität Würzburg, kurz ZAF. Dass wir in diesem Rahmen so gut arbeiten können, verdanken wir nicht zuletzt dieser Institution, und danken daher sehr seinem umsichtigen und umtriebigen Vorsitzenden, Herrn Bürgermeister Dr. Adolf Bauer.

    Zu danken ist gleichermaßen den 14 Kooperationspartnern des ZAF an der Hochschule, sowohl aus der Theologischen wie auch aus den Philosophischen Fakultäten. Dazu zählen deren derzeitige Dekane Prof. Dr. Burkard und Prof. Dr. Mertens, mit denen wir schon etliche Veranstaltungen ‹gestemmt› haben und die heute wegen eines Termins beim Uni-Präsidenten leider nicht kommen konnten. Den Dank an die Hochschule empfangen somit deren übrige heute anwesende Mitgliedern in geballter Macht, darunter Prof. Erler als Vorsitzender des Lenkungsausschusses, Prof. Tornau sowie der Ehrensenator Prof. Salch.

    Was nun die eigentliche AL-Arbeit betrifft, so ergeht von mir als dem Leiter der Redaktion an erster Stelle ein großer Dank an die Mitglieder des zwölfköpfigen Herausgebergremiums verschiedenen Ländern und wissenschaftlichen Disziplinen, an der Spitze die Projektleiter Prof. Robert Dodaro (Rom) und Privatdozent Dr. Christof Müller (Würzburg) sowie der Initiator des AL und sein jahrzehntelange Leiter Prof. Cornelius Mayer. Da im Anschluss an diese Präsentation unsere jährliche Herausgeber-Konferenz stattfindet, sind bereits auch fast alle übrigen derzeitigen Mitherausgeber anwesend, soweit es die Verkehrslage zuließ. Bei der Gelegenheit erlauben Sie mir, diese wenigstens namentlich zu nennen: Prof. Isabelle Bochet (Paris), Prof. François Dolbeau (Paris), Prof. Volker Henning Drecoll (Tübingen), Prof. Therese Fuhrer (Berlin/München), Prof. Alfons Fürst (Münster), Prof. Wolfgang Hübner (Münster), Prof. Martin Klöckener (Fribourg), Prof. James J. O’Donnell (Washington), Prof. Christian Tornau (Würzburg).

    Ich danke sehr den studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften in der Redaktion, den früheren und den jetzigen, für ihre zuverlässige und sorgfältige Arbeit, die einen erheblichen Teil zu der immer wieder attestierten sehr hohen Qualität des AL beigetragen haben, aktuell Tobias Janotta, Anna Schwetz, Martina Tollkühn und Veronika Zilker.

    Schließlich danke ich sehr meinem geschätzten Kollegen Dipl.-Theol. Guntram Förster, für die hervorragende Zusammenarbeit: Er betreut u.a. das Corpus Augustinianum Gissense, welches übrigens jetzt online verfügbar ist, und besonders unsere Homepage sowie unsere wissenschaftliche Reihe Res et Signa. Nicht zu vergessen und aufrichtig zu danken ist schließlich auch Frau Scheler und Frau Schneider, ohne die vieles im ZAF nicht möglich wäre.

    Meine Damen und Herren, ich habe nun Ihre Geduld lange genug strapaziert. Wir haben jetzt immer über Augustinus gesprochen. Noch besser ist jedoch, wir lassen ihn selbst sprechen. Riskieren Sie also nachher einen Blick in den neuen AL-Doppelfaszikel. Sie werden dort sicherlich viele bedenkenswerte Worte von ihm finden.

    Vielen Dank!

  • Sehr geehrte Amts- und Würdenträger,
    liebe Kolleginnen und Kollegen,
    meine sehr geehrten Damen und Herren,

    Feiern flankieren im Allgemeinen wichtige Ereignisse im Leben von Menschen oder gewichtige Etappen in der Entwicklung von Gemeinschaften, Institutionen oder Projekten – die Soziologie und die Pastoralpsychologie sprechen von Rites de passage. Unsere heutige Feier macht hierin keine Ausnahme! Sie flankiert, rahmt und veredelt das freudige Ereignis, dass das internationale und interdisziplinäre Langzeitprojekt Augustinus-Lexikon dieser Tage einen weiteren Doppelfaszikel produzieren konnte und nunmehr hier in denkbar ambitioniertem Ambiente und vor denkbar erlesenem Auditorium präsentieren darf. Meine geschätzten Vorredner haben Ihnen Werden und Gestalt dieses kleinen, aber feinen Stückes geisteswissenschaftlicher Produktion und Publikation bereits von den verschiedensten Seiten her vor Augen und vor Ohren geführt. Dank ihrer Kenntnis der Materie und dank der Finesse ihrer Darstellungskunst haben sie mir bereits – beinahe – sämtliche Butter von meinem rhetorischen Brot genommen, doch will ich gleichwohl versuchen, einige noch nicht vorgelegte Brotkrumen und wenige noch nicht verkostete Butterflöckchen zu ergänzen.

    In meiner Funktion als, zusammen mit Prof. Robert Dodaro, neuer Projektleiter des Augustinus-Lexikons und als, zusammen mit Prof. Dodaro und Prof. Cornelius Mayer, neuem Hauptherausgeber unserer Augustinus-Enzyklopädie werden Sie mir gestatten, dass ich den Schwerpunkt meiner Bemerkungen auf einige grundsätzlichere und längerfristige Aspekte lege. Zur Erhellung dieser Aspekte werde ich mich in die Welt der Metaphorik begeben – zuvörderst nicht um des rhetorischen Effektes willen und schon gar nicht, um meinen Worten den Anstrich und Anspruch einer Homilie zu verleihen, sondern vornehmlich aufgrund der Einsicht, dass Metaphern gerade die grundlegenderen Dimensionen der Wirklichkeit luzider und vor allem eindrücklicher ins Wort zu setzen verstehen als nüchterne oder abstrakte Begrifflichkeiten. Und so möchte ich im Folgenden den Entwicklungsgang, den gegenwärtigen Stand und Zustand sowie die weiteren Etappenziele unseres Projektes Augustinus-Lexikon im Bild einer Schifffahrt erhellen – ein Bild, das mitnichten originell, dafür aber umso traditionsreicher ist und von Augustinus und seinen antiken Vorbildern unter anderem zur Veranschaulichung der philosophischen Weisheitssuche in Dienst genommen wurde. Entfalten wir also in diesem Sinne die Metaphorik der Seefahrt im Dienste der Vergegenwärtigung unseres Lexikonprojekts und seiner wechselvollen wie auch hoffnungsvollen Geschichte: Lassen Sie sich für einen Augenblick mit auf die Reise – auf eine Weltreise – nehmen.

    Die ersten Vorbereitungen für eine zukünftige Augustinus-Expedition wurden bekanntlich von Cornelius Mayer – Planer, Organisator, Reeder und Kapitän in Personalunion – und seiner jungen Crew in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts getroffen. Nachdem Financiers und Investoren von der Richtigkeit des veranschlagten Kurses und von der geistigen Gewinnträchtigkeit einer solchen Forschungsreise überzeugt werden konnten, verließ Anfang der 80er Jahre ein seinerzeit hochmodernes Schiff mit einer hochqualifizierten Mannschaft den Heimathafen, um in die geisteswissenschaftliche See zu stechen und die ersten, bis dato unerschlossenen, Exkursionsziele ins Visier zu nehmen, angefangen mit Aaron, Abel, Abeloim, Abortus und Abraham. Schnell stellte sich heraus, dass Planung und Organisation der Reise, die Konzeption des Schiffes und die Kompetenz und Motivation von Kapitän, Offizieren und Matrosen gewaltige neue Erkenntnisse und ergiebige Erträge an Kulturgütern einbrachten, die in Form von Artikelmanuskripten an Bord gehoben wurden. Diese Erträge fielen von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr der Reise üppiger, internationaler und bunter, bisweilen gar exotisch aus, wie z.B. im Falle von Leo, Löwe. Freilich war die Crew bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gefordert, die über die Reling gehievte Fracht sorgfältig zu sichten, zu sortieren und zu sondieren. Manch eingesammelte Perle präsentierte sich zunächst grob und ungefällig und bedurfte aufwändiger Schleif- und Polierarbeiten, um ihren Glanz zur Entfaltung zu bringen; manch aus dem Netz gefischtes vermeintliches Kleinod und Glanzstück erwies sich bei genauerer Betrachtung als wertloser Glitzer oder als wissenschaftliches Strandgut und wurde in hohem Bogen zurück in die Fluten geschleudert. Nicht selten auch mussten allzu voluminöse Schätze radikal zurechtgesägt werden, bis sie Platz an Bord fanden; nach anderen Schätzen wiederum musste man händeringend suchen, bis sie endlich, teils mit beträchtlicher Verspätung im Zeitplan, in den Frachtraum transportiert werden konnten. Doch als die Expedition Augustinus-Lexikon im Jahre 1986 ihren ersten Forschungsbericht vorlegte und ihre bis dahin aufgebaute, gerahmte und rubrizierte Teilsammlung von Preziosen der Augustinus-Forschung einem fachmännischen Publikum vorstellte, brachen weltweit eine Anerkennung und ein Applaus los, die die Besatzung und ihre Zulieferer für alle erlittenen Entbehrungen und Mühen reich entlohnten, die die zunächst kritischen Investoren rundum überzeugten und die zur Basis der Weiterführung der Erkundungsreise wurden, nunmehr am Gestade von De anima et eius origine, De animae quantitate, Animal, Annus und Antichristus entlang.

    Ich möchte Ihnen nicht verschweigen, dass das Schifflein des Augustinus-Lexikons bei seiner Fahrt in internationalen Gewässern im Laufe der Jahre und Jahrzehnte immer wieder einmal in Unwetter und stürmische See geriet, dadurch häufig seinen Fahrplan nicht pünktlich einhalten konnte und bisweilen sogar an einigen wissenschaftspolitischen Klippen zu zerschellen drohte. Indes – der Wagemut des Kapitäns, die mittlerweile noch weiter gewachsene Erfahrung und Souveranität der Offiziere und nicht zuletzt der Fleiß und das Geschick der Mannschaft bewahrten das Unternehmen vor dem Schiffbruch und sorgten dafür, dass auch fürderhin der Laderaum mit den wertvollsten Gütern aus aller Welt gefüllt werden konnte.

  • Augustinus-Lexikon hat weiteres Etappenziel erreicht

    Doppelfaszikel 1/2 des vierten Bands des Augustinus-Lexikons in Würzburg vorgestellt – Internationales und interdisziplinäres Forschungsprojekt. In unserem Webportal bieten wir einen von Bernhard Schweßinger (POW) verfassten Bericht sowie eine Dokumentation der anlässlich der Präsentation vom 22. März 2013 gehaltenen Ansprachen.

    Würzburg (POW) Das internationale und interdisziplinäre Forschungsprojekt Augustinus-Lexikon (AL) zum Leben und Werk des heiligen Augustinus (354-430) ist um einen weiteren Band reicher: Am Freitagnachmittag, 22. März, stellten Herausgeber und Redaktion den Doppelfaszikel 1/2 des vierten Bandes im Museum am Dom in Würzburg vor. Die Artikel reichen vom den lateinischen Stichworten „Meritum“ (das Verdienst) bis „Optatus“ (ein Bischof der nordafrikanischen Stadt Mileve). Seit 1986 arbeiten Wissenschaftler der Fächer Theologie, Patristik, Klassische Philologie und Philosophie aus Deutschland, Frankreich, Italien, der Schweiz und den USA an dem Projekt, das von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz betreut wird. Die Redaktion ist in der Forschungsbibliothek des Augustinerordens angesiedelt. Der Orden finanziert zugleich die Infrastruktur des Projektes.

    Im aktuell vorgestellten ersten Doppelfaszikel des vierten Bandes werden auf 320 Spalten 69 Stichworte veröffentlicht. Der kürzeste Artikel ist „Muscipula“ (Mausefalle), die beiden längsten beschäftigen sich mit den Themen Natur („Natura“) und Ehe („Nuptiae“). Die Stichworte sind der lateinischen Sprache Augustins entnommen, um dem Benutzer ein möglichst authentisches Bild vom Leben und Werk des Kirchenvaters zu vermitteln. Demselben Ziel dient auch das Bestreben, Zitate Augustins nicht zu übersetzen, sondern ihn möglichst immer im Original zu zitieren.

    Die Stichworte des gesamten Lexikons lassen sich in vier Artikelkategorien einteilen: in Personenartikel, Begriffsartikel, Artikel zu dem Corpus der Werke Augustins und Artikel, die sich mit sogenannten Realien beschäftigen. Im neuen Doppelfaszikel steht bei den Personenartikeln Augustins Mutter Monnica an erster Stelle, daneben aber auch sein Bruder Nauigius und sein Jugendfreund Nebridius. Die Begriffsartikel wollen das Denken Augustins erfassen. Im neuen Doppelfaszikel reicht die Spannweite von der Wunderthematik in „Mirabilia“ und „Miraculum“ über das Erbarmen („Misericordia“), die Notwendigkeit („Necessitas“) und den Gehorsam („Oboedientia“) bis hin zum Hass („Odium“).

    Die dritte Kategorie bringt Artikel zu dem über 100 Schriften umfassenden Corpus der Werke Augustins. Im aktuellen Band findet sich beispielsweise ein Stichwort zum Frühwerk seiner Auseinandersetzung mit der christlichen Gnosis der Manichäer, der Augustin selbst neun Jahre lang anhing. Die nicht vollständig erhaltene Schrift über die Musik wird ebenfalls thematisiert. Artikel zu Realien beschäftigen sich mit der rhetorische Kategorie der „Narratio“ (Erzählung), die für Augustinus als ehemaligem, hochdekorierten Redner von besonderem Interesse war. Ein anderes Stichwort behandelt das Fest der Geburt Christi und ein weiteres die Osteroktav.

    Das Augustinus-Lexikon wurde von Augustinerpater Professor Dr. Cornelius Petrus Mayer initiiert und zunächst von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Wegen seiner Bedeutung für die Grundlagenforschung wurde es 1990 in das deutsche Akademien-Programm aufgenommen und wird seitdem von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz betreut. Seit 2011 liegt die Projektleitung des Lexikons in den Händen von Augustinerpater Professor Dr. Robert Dodaro, Präsident des Istituto Patristico Augustinianum und Professor an der Lateran-Universität in Rom, sowie von Privatdozent DDr. Christof Müller, Dozent an der Theologischen Fakultät der Universität Würzburg und Wissenschaftlicher Leiter im Zentrum für Augustinus-Forschung, einem An-Institut der Universität Würzburg. Die Redaktion des Augustinus-Lexikons leitet seit 1999 Dr. Andreas E. J. Grote in Würzburg. Der erste Band erschien 1986 bis 1994. In den Jahren 1996 bis 2002 wurde der zweite Band publiziert sowie ein kritisches Verzeichnis der Werke Augustins und ihrer maßgeblichen Editionen. Band drei wurde in den Jahren 2004 bis 2010 vorgelegt. Die Artikel werden in deutscher, englischer oder französischer Sprache in Doppelfaszikeln vom Verlag Schwabe AG in Basel veröffentlicht. Ein Registerband wird neben den üblichen Verzeichnissen das Gesamtwerk auch unter verschiedenen modernen Fragestellungen dreisprachig erschließen.

    Weitere Informationen unter: www.augustinus.de

    Bernhard Schweßinger (POW)